Ausmisten überfordert

Unter Wasser:
Das Meer ist dunkelblau bis fast schon lila.
Darin schwimmen drei schöne Quallen.
Die zwei kleineren sind lila. Die dritte ist lila, rosa und türkis.

Es war einmal … in einem fernen Regenwald.

Da lebte ein Mädchen. Ihre Mutter hatte sie „Alegría“ genannt, um ihre Liebe und Freude über ihre Tochter zum Ausdruck zu bringen.

Alegría liebte das Wasser.
Wann immer sie konnte, rannte sie über den feinen Sand am Strand zum Ufer des Meeres, begrüßte die Wellen und schwamm mit den Delfinen um die Wette.
Ihre Familie sagte oft zu ihr sie wäre selbst geschmeidig wie das Wasser, weil sie sich an Umstände und Menschen gut anpassen konnte.

Strand, Meer und Himmel glänzen in den Farben apricot, orange, braun, rosa pink.
Eine türkisfarbene Welle sitzt auf dem Meer.

Eindrücke von Erlebnissen oder Begegnungen schwangen lange in ihr nach.
Es war, als wären diese in ihr gespeichert.
Um sie zu verstehen und zu ergründen, liebte sie das Nachsinnen und Philosophieren. Sie hatte schon früh ihre Familie mit tiefgründigen Fragen konfrontiert, die diese oft nicht beantworten konnten.
So hatte sie sich, wann immer sie konnte, in den umliegenden Dörfern Bücher gekauft. Mit ihrer Hilfe machte sie sich Gedanken darüber, wie die Göttin des Meeres die Welt erschaffen hatte und wo die Menschen nach ihrem Tod hinschwimmen würden.

Strand, Meer, Himmel, untergehene, gold leuchtende Sonne, Wolken
Das Meer und der Himmel sind eher bläulich und die Wolken grau-weiß.

Sie war sehr feinfühlig und nahm viel wahr.
Am Klang des Meeresrauschens erkannte sie, in welcher Stimmung die Meeresgöttin war.
War sie in guter Laune, schien die Sonne.
War sie erzürnt, schoben sich dunkle Wolken vor die Sonne und es kamen Sturm und Wellen auf.

Ebenso spürte sie im Regenwald, wie es den Kindern der Meeresgöttin ging: den Tieren, Pflanzen und Steinen. Sie hörte es an den Geräuschen und spürte es auf ihrer Haut.
Wann immer sie ein Tier fand, dem es schlecht ging, half sie ihm.
Sie liebte ihr Leben und ihre Tier- und Pflanzengeschwister und genoss jeden Tag, der ihr geschenkt wurde.

Ein wunderschöner Dschungel. Zwischen den Bäumen hängt etwas Nebel.
Die Sonnenstrahlen, die von oben herindringen zeichnen einen bunten Regenbogen in den Nebel.

Am Rande des Regenwaldes hatte ihr Vater eine kleine Hütte für sie gebaut.
Darin brachte sie all ihre Schätze unter: ihre Bücher, Erinnerungen an schöne Erlebnisse, hübsche Steine und eine Kette aus Muscheln, die ihre Uroma Ana für sie gemacht hatte, als sie noch am Leben gewesen war.

So lebte sie glücklich ihr Leben, bis eines Tages ein mächtiger Sturm aufzog.
Er zischte und pfiff und machte aus den Wellen große Ungeheuer, die über die Ufer traten und alles mit sich rissen, was ihnen im Wege stand.

Die Menschen hofften, dass es bald ein Ende haben würde, aber das Unwetter wurde immer zorniger, bis die Wellenmonster sich zu einem Tsunami ausweiteten, der weite Teile des Regenwaldes erreichte.
Alegría hatte sich mit ihrer Familie in das Landesinnere zurückgezogen.
Als der Sturm vorbei war und sie wieder ans Ufer zurückkehrten, sah Alegría, dass ihre hübsche kleine Hütte von den Wellen weg gewaschen worden war.
Sie war am Boden zerstört – ihre wunderschönen Sachen – alles weg.
Auch ein paar Menschen aus dem Dorf hatte das Meer zu sich geholt.

Wie am Tag zuvor im Wasser, zogen nun große Wellen der Traurigkeit über Alegría hinweg.
Sie setzte sich unter ein tiefhängendes Palmenblatt und weinte.

„Liebe Meeresgöttin“, flüsterte sie, „wieso warst du so wütend?“
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Göttin des Meeres so etwas ohne Grund zulassen konnte.

Mehrere Farnblätter, in denen dick der Nebel hängt.

„Deshalb“, folgerte sie, „muss ich etwas getan haben, das die Meeresgöttin erzürnt hat. Ich war nicht brav.“

Traurig legte sie sich hin und weinte leise, bis die Wellen des Schlafes sie in die Leichtigkeit der Träume hinfort nahmen.

Von da an war Alegría nicht mehr, wie sie vorher gewesen war. Sie gab sich die Schuld für die Zerstörung, die der Tsunami verursacht hatte und hatte Angst vor ihren „schlechten Kräften“. 
Eine Welle der Dunkelheit zog über sie hinweg und vernebelte fortan ihr Gemüt.
Das ging so weit, dass die Leute im Dorf sie schon „Agonía“ nannten.

Außerdem begann Alegría, Dinge zu sammeln und zu horten.
Das Sammeln gab ihr vor allem eines: ein Gefühl von Sicherheit.

Gleichzeitig repräsentierte es die Last der Schuld, die sie sich auf ihre kleinen Schultern gelegt hatte.
Wenn ihre Mitmenschen sie dazu ermutigen wollten, etwas aus ihrer Sammlung loszulassen, wurde sie zornig, lief davon und sammelte noch mehr.

Ihre Familie war verzweifelt und wusste nicht, wie sie Alegría helfen konnte.
Sie hatte ihnen ja auch nicht erzählt, dass sie sich für die schrecklichen Ereignisse verantwortlich machte. Dafür schämte sie sich zu sehr.

Aus ihrer natürlichen Entspanntheit wurde Angespanntheit.
Sie hatte das Gefühl, sie musste sich kontrollieren, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Dafür musste sie „innerlich festhalten“.

Auch das Wasser mied sie.
Zum einen hatte sie Angst davor.

Die Baumkronen eines Dschungels von oben und der Seite.
In ihnen hängt Nebel.

Zum anderen war sie der festen Überzeugung, dass sie es nicht mehr verdiente, sich ihrem Lieblingselement hinzugeben, sich von ihm treiben zu lassen und ihre Sorgen und Ängste daran abzugeben.
Nein, sie hatte es verdient, die Last der Schuld zu tragen.
Sie würde für immer daran festhalten.
Vielleicht würde diese Art der Selbstbestrafung ihre Schuld im Laufe der Zeit abtragen.

Leider kam es aber nicht so.
Stattdessen wog die Schuld immer schwerer und bald schon tat ihr der Rücken weh.

So lebte Alegría nun wie hinter einem Schleier und irgendwann hatte sie sich daran gewöhnt und diesem Zustand hingegeben.

Als Alegría 16 Jahre alt wurde, war die Zeit gekommen, sie in die Mysterien des Frau-Seins einzuweihen.
Die Initiation erfolgte seit vielen Generationen nach einem festen Ablauf.

Der erste Teil bestand darin, dass sie eine Freundin, die sie von nun an begleiten würde, feierlich von ihrer Mutter überreicht bekam.
Dies war von Familie zu Familie unterschiedlich: Manche hatten Affen, andere Faultiere, Jaguare oder ein anderes Tier des Regenwaldes.
In Alegrías Familie war es der Kolibri.

So bekam sie zu ihrem 16. Geburtstag ein kleines Kolibrimädchen.
Alegría liebte Kolibris und auch wenn sie der Überzeugung war, keine Freundin verdient zu haben, nahm sie sie an, um die Familientradition zu ehren.
Da das Vögelchen am Hals ein purpurfarbenes Federkleid trug, nannte sie es „Ruby“. Wann immer Ruby sich freute, schimmerten ihre Federn besonders stark. Sie glitzerte dann richtig.

Ruby hatte sich schon lange auf diesen Tag gefreut. Mit großer Sorge hatte sie Alegrías Entwicklung beobachtet.
Aber solange sie nicht offiziell ihre Beschützerin gewesen war, hatte sie ihr nicht wirklich helfen können. Und so waren ihre Federn meistens matt und trüb gewesen, wie Alegrías Seele.

Ein Kolibri mit grauem Bauch und pinkem Hals und Stirn sitzt auf einem Ast und schlägt mit den Flügelchen.

Der zweite Teil der Einweihung war eine schamanische Reise, auf der sie wertvolle Informationen aus der Ahnenwelt erhalten würde.

Normalerweise legten sich alle 16-jährigen Mädchen dazu kreisförmig um ein Feuer, begaben sich in Trance und unternahmen ihre innere Reise.
Da Alegría sich nicht wirklich als Teil der Gesellschaft betrachtete und außerdem keine Pflanzen und Trommeln brauchte, um in die Anderswelt zu reisen, bat sie darum, an einer abgelegenen Stelle ihre Reise antreten zu dürfen.
Ihre Bitte wurde ihr von den Stammesältesten gewährt.

Als der Tag gekommen war, legte sie sich mit Ruby auf der Stirn an einen schönen Platz unter große grüne Blätter eines Riesen-Elefantenohrs, beobachte ein Fröschlein und lauschte den Brüllaffen, die sich in der Ferne Geschichten zuriefen.
Sie bewunderte die Orchideen, die an den Bäumen hingen und sich in ihrer strahlenden Farben-Froheit nicht beirren ließen.
Von den Blättern fielen Wassertropfen auf ihr Gesicht und kitzelten sie.
Mit ihrem Atem zog sie die feuchte, würzig-erfrischende Luft ihrer Pflanzenfreunde ein und lies sie wie Wellen wieder gehen.
Sie schloss die Augen und begab sich mit Ruby an den Kraftplatz aus ihrer Kindheit: die kleine Hütte am Rande des Regenwaldes.

ein paar riesige grüne Blätter einer Urwaldpflanze

Nachdem sie den Ort begrüßt und geehrt hatte, ging sie zum Eingang einer verborgenen Höhle und kletterte die unebenen Stufen hinab ins Dunkle.
Sie ging durch feuchte Tropfsteinhöhlen und Gänge, immer tiefer, bis sie an eine Wiese kam. Dort machte sie Rast.
Sie setzte sich ins frische Gras und fand neben sich eine Schale mit Cupuaçu-Früchten und Lama-Sahne. Erfreut genoss sie diese kleine Gabe und als sie fertig war, stand sie auf und ging weiter bis ans Ende der Wiese.

steil abfallende, hohe Klippen, Meer mit Brandung, Himmel, Wolken

Dort sah sie, dass sie hoch oben auf einer Klippe stand. Unter ihr die Weiten des Ozeans.
Erschrocken öffnete sie die Augen.
„Nein!“, rief sie.
„Dort springe ich auf keinen Fall hinein. Eher lasse ich mich vom Puma fressen.“

Doch Ruby setzte sich auf ihre Nasenspitze und redete beruhigend auf sie ein.
„Komm, Alegría, geh mit mir. Ich begleite und beschütze dich.“

„Aber was ist, wenn die Göttin des Meeres immer noch einen Groll gegen mich hegt?! Zum Schluss verschlingt sie mich und ich kehre nicht zurück!“
Sie hatte Tränen in den Augen. Das Erlebnis des Tsunami hatte ihr das Vertrauen in sich und das Leben genommen und stand wie eine riesige graue Wand zwischen ihr und dem Fluss des Lebens.

„Schau genau hin, Alegría, ich glaube da unten wartet jemand im Wasser auf dich.“
Alegría schloss wieder die Augen und blickte unter sich aufs Meer. Da war tatsächlich jemand und winkte ihr.
Sie kniff die Augen zusammen und sah, dass es ihre Uroma Ana war.
Sie sah Ruby verblüfft an und meinte:
„Hm, vielleicht sollte ich es doch wagen…“
„Ja natürlich!“, piepste Ruby. „Komm!“

Alegría blickte noch einmal nach unten und atmete tief die salzige Meeresluft ein.
Dann sprang sie.
Der Flug war lang genug, dass sie ihre Ängste spüren konnte. Aber zurück konnte sie nun nicht mehr – nicht mal in ihrer Fantasie.
Als sie in das kühle Wasser eintauchte, fühlte sie zum ersten Mal seit Jahren wieder einen Schimmer ihrer alten Freude im Herzen.

Unter Wasser:
steiniger, rauher Meeresgrund, blaues Wasser
Die Sonne leuchtet von oben rein und wirft helle Strahlen ins Meer.

Sie sah Ana an und fragte:
„Ja, Uroma, wo kommst du denn her?! Ich freue mich so dich zu sehen!“
„Mein liebes Kind, ich darf dich heute bei deiner Initiationsreise begleiten. Komm, schwimm mit mir!“

Alegría sah, dass Ana einen Fischschwanz hatte – sie hatte die Form einer Meerjungfrau angenommen.
So schwammen sie eine Weile durch die Tiefen und Weiten des Ozeans, Ruby an ihrer Seite.
Sie trafen Meeresbewohner, sahen sich prachtvolle Städte von Meermenschen an, bewunderten eigenartig geformte Pflanzen und genossen die erfrischende, kühle Feuchtigkeit auf ihrer Haut.

Unter Wasser:
steiniger, rauer, mit Algen bewachsener Meeregrund, flaches Wasser, eine schwimmende Schildkröte

Leben ausmisten

Nachdem sie einige Zeit geschwommen waren, meinte Ana:
„Weißt du, Alegría, ein Teil des Erwachsen-Werdens besteht darin, Altes abzulegen, damit du mit Leichtigkeit und Kraft ins Erwachsen-Sein treten kannst.“
„Aber ich verdiene es nicht“, protestierte Alegría. „Ich möchte meine Schuldenlast tragen.“

Rubys Herz kräuselte sich bei diesen Worten. Sie sah Ana flehend an.
Diese sprach:
„Mein liebes Kind, wir alle machen „Fehler“. Das ist normal und es gehört zum Leben der Menschenkinder dazu. Sonst wärst du ja selbst schon die Meeresgöttin. Glaubst du ich habe keine Fehler gemacht? Aber ich habe daraus gelernt und hatte ein schönes Leben.“

Alegría blickte trotzig auf den tief unter ihr liegenden, dunklen Meeresboden.

„Die Meeresgöttin möchte nicht, dass du dein ganzes Leben lang traurig bist. Das würde sie auch traurig machen. Außerdem – ich habe mit ihr gesprochen und sie hat mir etwas verraten: Du warst nicht die Ursache für den Tsunami. Es war ein Erdbeben im Meer, das ihn verursachte.
Durch das Erdbeben stieg heiße Lava aus dem Erdinneren nach oben und kühlte im kalten Wasser ab. Schau, was daraus entstanden ist: Ein großes Gebilde, das die Meeresbewohner nun als ihren Wohnraum nutzen.“

ein kleiner Ausschnitt von schroffen Korallen, auf denen eine Gruppe von kleinen, gallertartigen Ovalen sitzt
Das ganze Bild ist bläulich-lila.

Alegría schaute genau hin und sah die hübschen neuen Formen und das rege Treiben, das darin stattfand.

„Altes stirbt, Neues wird geboren.
So ist der Kreislauf des Lebens.
Niemand hat dabei Schuld.
Schon gar nicht ein kleines Mädchen.

Ich bin gestorben und auch du wirst eines Tages deinen irdischen Körper verlassen. Deshalb kann man auch kein Leben „retten“.
Man kann es nur verlängern. Und wer sind wir zu entscheiden, wie lange ein Mensch oder ein Tier leben sollte.“

„Hm…“ Alegría war ins Grübeln gekommen. „Aber wie werde ich das denn nun wieder los? Das Gefühl von Schuld und Scham hat sich in jede Zelle meines Körpers gebrannt.“
„Ich helfe dir. Wir werden Stück für Stück dein Zuhause ausmisten.“ 

„Warum soll ich ausmisten – was bringt mir das?“

„Es bewirkt, dass du den Ballast loswirst, den du mit dir rumträgst. So, wie du dir Schuld aufgeladen hast, hast du Gegenstände aufgeladen.
Indem wir deine Sachen aussortieren, misten wir automatisch dein Leben aus und befreien deine Seele.

Du kannst dir das so vorstellen: So, wie die Zellen Teil deines Körpers sind, sind die Gegenstände Teil deines Zuhauses.
Indem wir uns jeden Gegenstand vornehmen und die daran gebundenen Erinnerungen und Gefühlen lösen, indem wir sie bewusst spüren und ihnen erlauben da zu sein, ist das, wie wenn wir den Zellen deines Körpers eine erfrischende Dusche geben.

Du wirst sehen – es wird auch lustige Momente geben.
Es tut unendlich gut und am Ende kannst du wieder glücklich sein.

der Ausschnitt eines Astes ohne Blätter
Hinter ihm befinden sich unscharf Bäume mit dunkelgrünen Blättern.
Dazwischen fällt der Regen in Streifen herunter.
An dem Ast hängt ein Wassertropfen

Schau, hier steht vor uns nun dein Zuhause, in dem du deine Sammlungen hast.
Wir werden jetzt, auf deiner schamanischen Reise, ganz langsam alles durchgehen und nach und nach verabschieden.
Anschließend kannst du es Zuhause nochmal physisch machen.
Hier wird dir das Element des Wassers dabei helfen.
Du wirst sehen, dass du mit jedem Gegenstand immer leichter wirst, bis du am Ende von der Altlast befreit aufatmen und dich deinem neuen Leben als Frau öffnen und hingeben kannst.“

„Glaubst du wirklich?“

„Nein, Alegría, ich glaube es nicht, ich weiß es – aus Erfahrung. Ich war auch mal jung, weißt du?“ Ana zwinkerte und Alegría musste unvermittelt grinsen. 

Aber so schnell war sie noch nicht bereit, ihrer Uroma zu glauben.
Ihr Unterbewusstsein hatte ein paar Sicherheitsvorkehrungen eingebaut und schickte den Verstand als Bodyguard.
Aber Ana hatte alle Zeit und Geduld der Welt, um alle ihre Fragen zu beantworten.

zwei Securities oder Polizisten oder Sheriffs

Ausmisten – Bedeutung

„Warum fällt mir Ausmisten so schwer?

Wenn ich es mal versuchte, empfand ich es als unglaublich anstrengend.
Aber vielleicht hatte ich es auch falsch verstanden – deshalb:

Was ist denn die Bedeutung von Ausmisten?“

„Ausmisten bedeutet, dass wir uns von Gegenständen lösen, die wir entweder nicht mehr brauchen oder die uns belasten.
Du kannst dir das vorstellen wie das Stall-Ausmisten. Wenn wir den alten Mist nicht mehr rausholen, ersticken die Tiere irgendwann im alten Mist.
Misten wir jedoch aus, können wir neues Stroh nachfüllen und die Luft ist wieder drisch und klar.
Das heißt, es geht beim Ausmisten um das Alte. Wenn das Alte gehen darf, kann Neues kommen.
Damit im Frühling Platz für neue Blumen ist, müssen die vorherigen im Herbst sterben.
Um eine neue Rolle als Frau in der Gesellschaft einzunehmen, musst du von den (vermeintlichen) Alt-Lasten deiner Kindheit loslassen.

zwei weiß-schwarze Kühe in einem Stall beim Fressen

Auch die Menge spielt beim Ausmisten eine Rolle.
Wenn man von einem Gebrauchsgegenstand mehrere hat, kann man sie nicht alle benutzen.
Man muss sie aber verwalten, einen Platz für sie finden, sie abstauben usw.
Da ist es besser, man gibt sie weiter.

Eine Frau im schwarzen Kleid steht im Wald und hält einen ovalen, gold eingerahmten Spiegel vor Kopf und Oberkörper.
Im Spiegel spiegelt sich der Wald.

Das Zuhause ist unser Spiegel und repräsentiert uns.
Das heißt:
Wir schleppen die Gegenstände in unserem Zuhause auch geistig mit uns herum.
Das kann ganz schön schwer werden.“

Ausmisten – Checkliste

„Ich habe schon ein paar Mal ausgemistet und aufgeräumt, aber meine Freundin sagte jedes Mal sie sehe keinen Unterschied.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich bin total verzweifelt.
Gibt es denn einen Plan oder eine Checkliste, wie ich am besten vorgehe oder wo ich anfange?“

„Es bringt nichts, jeden Tag ein bisschen zu machen und einfach irgendwo in der Wohnung oder dem Haus anzufangen.
Auch ist es nicht ratsam Zimmer für Zimmer auszumisten.
Am besten ist es, wenn man alles in einem Aufwasch macht und sich an die Reihenfolge dieser Liste hält: 

  •  Kleidung

  •  Bücher

  •  Schriftstücke

  •  diverse kleinere Dinge

  •  Küche

  •  Nostalgisches“
Von einem Block ist eine Seite aufgeschlagen. 
Auf ihr steht als Überschrift "today"

Ausmisten – wie trenne ich mich?

„Wenn ich daran denke, meine Sachen wegzugeben, bereitet mir schon der Gedanke Schmerzen.

Wie kann ich mich bloß davon trennen?!“

„Folgende Aspekte unterstützen uns dabei:

1)    Prozess -> Fluss

Der Prozess als Ganzes ist von entscheidender Bedeutung:
Wir starten mit Kleidung, weil uns hier Wahrnehmung von Gefühlen und Loslassen leichter fallen. Dadurch geht es einfacher und schneller.
Dies bewirkt ein Erfolgsgefühl und der Erfolg wiederum ist der Motivator für die schwierigeren Dinge.

Dann:
Je größer der Berg, den wir bereits aussortiert haben, desto leichter fällt uns das Loslassen.
Das heißt, der Prozess bewirkt, dass wir mehr und mehr in Fahrt kommen.
Es entsteht ein Fluss, der uns beim Loszulassen unterstützt.

Wenn wir uns jeden Tag nur ein bisschen vornehmen würden, würden wir ewig lang an einem Gegenstand sitzen und in Gedanken schwelgen.
Das bewirkt nur, dass wir frustriert werden und noch mehr an unserer Fähigkeit, auszumisten und Ordnung zu halten, zweifeln.

Man blickt von oberhalb auf den oberen Teil von Nadelbäumen. In der Mitte des Bildes ist der Blick frei gegeben auf einen türkisschimmernden Fluss. Oberhalb des Flusses befindet sich leichter Nebel.

2)    Begleiter

Gerade bei Menschen, die gerne sammeln, ist es von Vorteil, einen neutralen Begleiter an der Seite zu haben, der einen anderen Blick auf die Sammlungen hat.
Sein Blickwinkel bietet uns die Möglichkeit aus einer anderen Perspektive drauf zu schauen.
Auch das hilft beim Loslassen.

    3)    Prozess -> Unterscheidung 

Es gibt viele Dinge, bei denen man, wenn man daran denkt, meint, dass man sie niemals weggeben könnte.
Wenn man sich dann aber im Prozess befindet, macht man die Erfahrung, dass man bei genauerem Hinspüren unterscheidet.
Man merkt, dass es Dinge gibt, die für einen wertvoll sind und andere, die es überraschenderweise nicht sind.
Aber um diesen Unterschied zu erkennen, muss man sich im Prozess befinden.
Wenn man einfach nur daran denkt, scheinen einem alle Gegenstände gleich wichtig.

Ein Beispiel für Dinge, bei denen es uns im Prozess leichter fällt, sie wegzugeben:
Kleidung, die man nicht mehr anzieht.

An einer goldenen Stange hängen Mäntel in verschiedenen Farben: hellgrün, lila, gelb

4)    Divide et impera

Gerade, was Sammlungen angeht, gibt es einen Trick:
„Divide et impera“, also teile und herrsche.
Das heißt, man muss Sammlungen trennen.
Solange man sie als ein Ganzes betrachtet, ist man sich sicher, dass man sie nicht weg geben kann.
Stimmt, kann man auch nicht.
Das sieht man auch an der Bezeichnung: „die Sammlung“. Das ist Singular, nicht Plural. Man kann „die Sammlung“ nicht weg geben.

Wenn man sie aber trennt, das heißt, man holt alle Stücke heraus, nimmt sie einzeln in die Hand und begutachtet sie, merkt man, dass einzelne Stücke dabei sind, die einem gar nicht so gefallen und deshalb auch nicht so wichtig sind.
Die kann man dann leichter weg geben.

Mit den Sammlungsstücken, die bleiben, wird man in der darauffolgenden Zeit die Erfahrung machen, dass einem immer wieder eines in die Hände fällt oder ins Auge springt, das ebenso nicht mehr wichtig ist.
Schwupps – ist das nächste Stück weg.
Auf diese Weise reduziert sich die Sammlung im Laufe der Zeit von allein.

Keine Sorge:
Es geht nicht darum, deine geliebten Sammlungen los zu werden, sondern zu unterscheiden (wie bei allen Gegenständen):
Welche Einzelstücke haben einen besonderen Wert für dich und welche sind aufgrund der schieren Menge und des geringen Stellenwertes eine Belastung, die du mit dir herum schleppst?
Solange du sie als Eines, als „die Sammlung“ betrachtest, kannst du diese Unterscheidung nicht vornehmen.“

ein Gemälde von einer Gesellschaft zu Hofe
Wahrscheinlich krönt der König gerade seine Königin.
Um sie herum adlige Männer und Frauen sowie der Klerus.

Ausmisten mit Ordnungs-/Aufräumcoach und Preis

„Ana, du machst jetzt hier in der Anderswelt mit mir den geistigen Anfang.
Aber was mache ich, wenn ich wieder zurück bin?

Wer hilft mir dann beim Ausmisten und was kostet das?“     

„Es gibt mittlerweile Menschen, die sich aufs Ausmisten, Aufräumen und Ordnung-Halten spezialisiert haben. Sie heißen Ordnungs- bzw. Aufräumcoaches.

Eine von ihnen lebt in Deutschland und heißt Sibylle Bauer.
Du kannst mit ihr unter kontakt@sibylle-aufraeumcoaching.de ein 15-minütiges kostenfreies Telefonat vereinbaren.
Ein Tag mit 6 Stunden kostet 700€.
Reisekosten werden ab einer Entfernung von 10 km ab München Schwabing mit 0,70€ pro km berechnet (hin und zurück).“

In einem amerikanischen Briefkasten sitzt ein kleiner Dackel und kuckt heraus.
Um ihn herum ist verschwommen grün, wahrscheinlich von Wiese und Sträuchern.
Ein amerikanischer Briefkasten ist unten Flach. Der obere Teil ist oval. Die Form ist vergleichbar mit der eines Planwagens aus einem Westernfilm.
An der rechten Seite befindet sich ein rotes Fähnchen, das nach oben geschoben wird, wenn Post rein getan wird.

Ausmisten – wohin damit?

„Angenommen ich würde das so machen wie du sagst und alles ausmisten –

wohin dann mit dem ganzen Zeug, das ich nicht mehr brauche?“

„Das ist ein Thema, das nicht einfach ist.
Da wir in einer Gesellschaft leben, in der viele alles oder sogar zu viel haben, bringt uns das in eine Bredouille, denn wegwerfen wollen wir es nicht.
Vieles ist ja noch gut erhalten und der persönliche Wert hängt auch immer noch daran, selbst wenn wir in der Lage sind, es loszulassen.

Manchmal gibt es Organisationen, die bestimme Kategorien brauchen können, aber die sind oft auch schon überladen.
In deinem Fall ist es so, dass du Vieles (deine Blüten, Blätter und Steine) der Natur zurückgeben kannst. Sie wird es wieder in ihren Kreislauf aufnehmen.
Ansonsten kannst du manche Dinge auf dem Flohmarkt verkaufen oder schauen, ob sich jemand in den umliegenden Dörfern darüber freut.
Du siehst, das ist schon nochmal Arbeit. Aber Frau Bauer hat eine Liste mit Stellen.

Insgesamt finde ich es gut, wenn du dir darüber noch Gedanken machen musst, denn dann prägt es sich dir besser ein und du überlegst bei der nächsten Anschaffung zwei Mal, bevor du etwas kaufst.“

ein paar Hütten im Dschungel
Ihre Dächer sind unten rund und oben spitz zulaufend.
Das Material ist pflanzlich.
Davor ist ein kleines Gewässer mit einem Steg, neben dem sich ein paar Boote befinden.

Ordnung halten

„Ok, und

was kommt nach dem Ausmisten? Wie halte ich die Ordnung?“

„Ihr werdet für jede Kategorie einen sinnvollen Platz suchen.
Das macht es einfacher, sich zu merken, was wo ist.

Dadurch fällt folgender Punkt leichter, der unabdingbar ist und für dich zur Gewohnheit werden muss:
Lege nach dem Gebrauch alles wieder zurück an seinen Platz.
Nicht morgen, nicht später, sondern wenn du damit fertig bist.
Im Grunde ist es einfach, aber es braucht Konsequenz.

Ich mag das Wort Konsequenz eigentlich nicht. Konsequenz ist etwas, wogegen man so leicht und gern rebelliert.
Noch schlimmer ist das Wort Disziplin – das schreit förmlich nach Widerstand.

Stattdessen finde ich: Es ist eine Frage von Entscheidung und Logik.
Zuerst treffe ich die Entscheidung wie ordentlich ich leben möchte.
Nachdem ich diese Entscheidung getroffen habe, tue ich das, was dafür notwendig ist.
Das ist die Logik, denn wenn ich es ordentlich will und die Sachen nach Gebrauch nicht zurücklege, kann es nicht ordentlich sein.

In einem Feld aus lauter pink-lilanen Tulpen steht ein Zwerg mit einer gelben Mütze, einem weißen Rauschebart und einem Instrument in den Händen.
Er lächelt breit.

Es gab in Deutschland einen Meister Eder, der zu seinem Kobold Pumuckl immer gesagt hat:
„Da hilft das Ganze wollen nichts.“
Das war in einem anderen Kontext, trotzdem kannst du dir diesen Satz merken.
Zu wollen, dass es ordentlich ist und nichts dafür zu tun, bringt nichts.

Es hat dann auch keinen Sinn zu jammern.
Wenn wir jammern, geben wir die Verantwortung ab. Das ist nicht schlau.
Zudem stiehlt Jammern die Energie derjenigen, die sich das Gejammer anhören müssen.
Sollte man hinterher also feststellen, dass man nichts fürs Ordnung-Halten tun will, muss man sich und den Zustand der Wohnung so akzeptieren, wie es eben ist und sich auf andere Sachen konzentrieren.

Ich weiß, meine Liebe, das sind harte Worte, aber anders wacht man nicht auf und ändert nichts, sondern versteckt sich Jahr um Jahr hinter Wehklagen, Ausreden und dem, dass man alles auf andere schiebt.
So kommt man nicht weiter.“

Regelmäßiges Ausmisten

„Wie oft soll ich dann ausmisten?“

„Das Leben ist nicht geradlinig, sondern bringt uns stets Neues:
neue Interessen, Hobbys, Vorlieben, Jobs.

Wenn du merkst, dass du bereits mehrere Gegenstände einer neuen Kategorie zu Hause hast, für die du noch keinen Platz bestimmt hast oder wenn dir Dinge ins Auge stechen, die auch gehen wollen, kannst du das Ausmisten wiederholen.

Auf einer alten Reisekiste steht eine alte Fotokamera.
Dahinter steht ein altes niedriges Tischchen aus dunkelbraunem Holz mit Schachfiguren drauf.

Der zeitliche Abstand ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manchmal ist es nach einem Jahr soweit, manchmal nach dreien.
Das Schöne ist, dass es mit jedem Mal leichter und schneller geht.
Das liegt an folgenden Gründen:

    1)    Man ist schon geübt.

    2)    Es ist nicht mehr so viel, wie am Anfang.

    3)    Die Kategorien sind schon zusammen – man braucht nicht mehr suchen.

    4)    Man ist motiviert durch die Erfolge der Vergangenheit.

    5)    Manche Gegenstände, die gehen dürfen, „melden“ sich förmlich, wenn man an ihnen vorbei geht. Diese braucht man nur noch einsammeln.“

„Puh, das war jetzt ganz schön viel…“, ächzte Alegría. „Gut, dass wir nicht wirklich im Wasser sind, sonst wäre meine Haut jetzt schrumpelig.“
Sie lachte. Ruby traute ihren Ohren nicht. Endlich hatte Alegría mal wieder gelacht.
„Ja Ruby, wieso schimmern deine Farben auf einmal so? Du siehst aber hübsch aus…“
Ruby sagte nichts und strahlte noch mehr. In den dunklen Tiefen des Ozeans leuchtete sie wie ein Stern am Nachthimmel.

„Nun gut“, meinte Ana. „Dann wollen wir uns mal ans Ausmisten machen – bist du bereit?“

„Ja, ich bin bereit.“ Alegría strahlte.

Ein Kolibri mit grün-grauem Bäuchlein und pinkschimmerndem Hals und Stirn sitze auf einem Ast.
Der Hintergrund ist lindgrün.

Ausmisten – es ist soweit

So machten sie sich zusammen daran, erst alles nach Kategorien getrennt hervor zu holen, dann auszusortieren und danach alles wieder ordentlich einzuräumen.
Währenddessen untersuchte Ruby einige Pflanzen genauer, ob diese unter Wasser auch Nektar hatten.

Gut, dass es hier keine Zeit gab – so verging die Zeit wie im Fluge und bald schon waren sie mit allem fertig.
Alegría fühlte sich schon jetzt wie von einer großen Last befreit. Als hätte das Wasser alles Schwere von ihr weg gewaschen.
Und Ana hatte Recht gehabt: Alegría hatte verschiedene Gefühle durchlebt und alle als wertvoll wahrgenommen. 

Was ihr auch bewusst wurde:
Viele Dinge, die sie aussortiert hatte, waren nicht wirklich weg, sondern immer noch um sie herum, an ihrem natürlichen Ort im Regenwald.
Dort konnte sie sie jeden Tag sehen, riechen, fühlen und bewundern.

In einem Dschungel:
Unten befinden sich hellgrüne Farne, oben dunkelgrüne Baumkronen.
In der Mitte sind zwei kahle, dünne Baumstämme, die eine Art Oval formen. Hinter ihnen fällt Regen herein, der von der Sonne angestrahlt wird.

Ana sagte: „Wir sind nun am Ende deiner Reise angekommen. Das hast du wirklich gut gemacht, mein Kind!
Du wirst sehen: Jetzt, wo wir die energetische Vorarbeit geleistet haben, wird der Rest nicht mehr schwer sein. Schreib der Frau Bauer, sie wird dir helfen.“
„Ja, mach ich!“
„Na komm, dann lass uns gemeinsam zur Klippe zurück schwimmen.“

So schwammen sie durch die Weiten des blauen Ozeans zurück zu der Stelle, an der Alegría ins „kalte Wasser“ gesprungen war.

„Äh, und wie komm ich jetzt wieder hoch?“ Alegría kicherte.
„Du vergisst – hier gelten andere Regeln.“ Ana lachte. Wie sehr hatte Alegría das Lachen ihrer Uroma vermisst. Es tat so gut, es wieder zu hören.
„Es ist ganz einfach: Breite deine Flügel aus und fliege.“ Sie schmunzelte.

Auf einem weißen Untergrund liegt eine Kette aus runden, weißen Muschelscheibchen.
Als Deko wurden drum herum rosafarbene Korallenskelette drappiert.

„Aber davor habe ich noch etwas für dich.“
Ana öffnete ein kleines Täschchen, das sie um die Hüfte getragen hatte und holte die Muschelkette heraus, die sie Alegría geschenkt hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war.
„Oh! Meine Kette!“
Alegría war überglücklich.
Beim Anblick der Kette, bei deren Verlust ihr damals so weh ums Herz geworden war, stiegen ihr die Tränen in die Augen.

„Vergiss nicht, ich werde immer bei dir sein – hier.“ Ana legte ihr die Hand aufs Herz.
„Du kannst mich auch ab und zu in der Anderswelt besuchen. Aber nicht zu oft, denn das Leben spielt sich bei euch ab.“ Sie zwinkerte mit den Augen. 

So breitete Alegría ihre Flügel aus und flog hoch zu der Wiese, von der sie gekommen war. Ruby hinterher.
Zu Fuß ging sie zurück zum Ausgang der Höhle und machte sich an den langen Weg durch die dunklen Gänge. Ihre Kette hielt sie fest in der Hand.
Am Ende der Höhle kam sie wieder zu ihrem Kraftplatz, der Hütte aus ihrer Kindheit. Sie war überrascht, dass sie beim jetzigen Anblick nur noch Freude empfand.

Sie nahm noch ein paar tiefe Atemzüge und öffnete dann die Augen.
Noch überraschter war sie, als sie spürte, dass sie Anas Kette tatsächlich in der Hand hielt. Sie drückte die Muscheln fest an ihr Herz und spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen – diesmal waren es Tränen der Freude.

„Komm, Ruby, schnell zurück zu den anderen. Ich kann es nicht erwarten, ihnen von meinen Plänen mit dem Ausmisten zu erzählen.“

Alegría rannte los, Ruby im Eilflug hinterher.
Schon von weitem konnten die Mitglieder der Gemeinschaft ihre Veränderung sehen: Alegría strahlte vor Freude – Agonía gab es nicht mehr.
Und Ruby glänzte und brillierte wie ein Rubin, auf den das Sonnenlicht fiel.

ein Wald mit kahlen, scwarzen Baumstämmen, die nah beieinander stehen
In der Mitte scheint hinter den Bäumen die Sonne und wirft ihr gold-gelbes Licht auf den Betrachter.
In der Mitte steht eine männliche Figur, von der man nur die weit entfernten, scwarzen Umrisse sieht.